Private Zahnarztpraxis Dr. Monica Chiperi
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Was ist die Revision einer Wurzelbehandlung?

Eine Wurzelkanalbehandlung ist einer der kompliziertesten zahnmedizinischen Eingriffe.

Manchmal erzielt sie leider nicht den gewünschten Erfolg und muss erneut durchgeführt werden. Dies wird als Revision bezeichnet.

Mit einer Revisionsbehandlung kann der Zahn nach einer missglückten Wurzelbehandlung meistens noch gerettet werden. Der Eingriff lohnt sich!

Was sind die Ursachen für den Misserfolg einer Wurzelbehandlung?

  • unzureichend erschlossene und desinfizierte Wurzelkanäle
  • nicht aufgefundene Wurzelkanäle
  • undicht gewordene Füllung oder Krone, wodurch erneut Bakterien in die Wurzelkanäle gelangt sind

Infolgedessen treten oft Beschwerden auf, und auf dem Röntgenbild zeigt sich immer eine Entzündung an der Wurzelspitze des Zahnes (apikale Ostitis).

Revision einer Wurzelbehandlung - vorher
Entzündung an der Wurzelspitze (apikale Ostitis)
Abheilung der apikalen Ostitis
(Knochen an der Wurzelspitze gesund)

Wie häufig kommen Entzündungen der Wurzelspitze vor?

Professor Michael Hülsmann von der Universität Göttingen hat in einer Stellungnahme1 2001 dargelegt, dass zwischen 22 und 40 Prozent aller wurzelbehandelten Zähne in der deutschen Bevölkerung Entzündungen an der Wurzelspitze aufweisen.

Um den betroffenen Zahn dennoch zu erhalten, wird eine erneute Wurzelkanalbehandlung durchgeführt – eine sogenannte Revisionsbehandlung. Bei dieser Prozedere kann die dentale digitale Volumentomografie (DVT) sehr nützlich sein.

Warum ist es so wichtig, den eigenen Zahn zu erhalten?

Nichts ersetzt einen eigenen natürlichen Zahn. Wenn ein Zahn entfernt wird, muss er durch ein Implantat oder eine Brücke ersetzt werden, sonst ist die Kaufunktion beeinträchtigt und es droht eine Fehlstellung der benachbarten Zähne.

Diese Alternativen sind kostspieliger als eine Wurzelbehandlung und halten nicht länger als ein natürlicher Zahn. Es lohnt sich, den eigenen Zahn zu erhalten!

Wie gut sind die Erfolgschancen einer Revision?

Sehr gut!

Ng, Man und Gulabivala2 haben in einem systematischen Review 2008 dargestellt, dass die Erfolgsrate von Revisionen 77% beträgt.

Prati und Kollegen3 veröffentlichten 2018 die Ergebnisse einer 20- jährigen historischen prospektiven Studie. Sie zeigten, dass 79% der wurzelbehandelten Zähne erhalten wurden und die allermeisten verlorenen Zähne aus anderen Gründen entfernt wurden, und nicht wegen Misserfolg der Wurzelkanalbehandlung.

Was tun, wenn eine Revision nicht zum Abheilen der apikalen Entzündung führt?

Wenn die Entzündung der Wurzelspitze (apikale Entzündung) trotz Revisionsbehandlung nicht abheilt, wird eine chirurgische Wurzelspitzenresektion (WSR) bei einem Kieferchirurgen durchgeführt. Dadurch wird in Lokalanästhesie die apikale Entzündung mit der betreffenden Wurzelspitze entfernt, und der Zahn bleibt erhalten.

Dieser Eingriff ist heutzutage sichere Routine mit hohen Erfolgschancen.

Aber Achtung: eine WSR ohne vorherige vollständige Desinfektion und Wurzelfüllung aller Wurzelkanäle ist zum Scheitern verurteilt, da in diesem Fall noch vorhandene Bakterien die apikale Entzündung wieder bilden werden!

Wann ist eine Revisionsbehandlung sinnvoll?

Um den Zahn zu erhalten, lohnt sich eine Revision in den allermeisten Fällen. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ob es auch in Ihrem Fall Sinn macht, biete ich Ihnen gerne ein kostenloses Beratungsgespräch mit Analyse Ihrer Röntgenbilder an.

Fazit: Wurzelkanalbehandelte Zähne können genauso lang wie nicht wurzelkanalbehandelte Zähne erhalten bleiben – im Idealfall ein Leben lang!

1Prof. Michael Hülsmann (2001) Stellungnahme zu Über-, Unter- und Fehlversorgung in der Endodontie

2Ng YL, Mann V, Gulabivala K (2008) Outcome of secondary root canal treatment: a systematic review of the literature. International Endodontic Journal 41, 1026-1046.

3Prati C, Pirani C, Zamparini F, Gatto MR, Gandolfi MG (2018) A 20-year historical prospective cohort study of root canal treatments. A Multilevel analysis. International Endodontic Journal 51, 955-1066.